Sonntag, 5. Juni 2011

33 Schritte - 6. Tag. Weihe unserer Grenzen.

6. Tag: Weihe meiner Grenzen

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen
Geistes
. Amen.

Gebet: ,,Himmlischer König, Du Tröster! Du Geist der
Wahrheit, Du bist überall gegenwärtig und Du erfüllst
alles. Schatz alles Guten und Geber des Lebens, komm
und wohne in uns, reinige uns von allem Schmutz und
rette unsere Seelen, du, die Güte!" (Byzantinische
Liturgie
)

Glaubensbekenntnis:

Schriftlesung: ,,Meine Gnade genügt dir; denn sie erweist
ihre Kraft in der Schwachheit. Viel lieber also will ich mich
meiner Schwachheit rühmen, damit die Kraft Christi auf
mich herabkommt. Deswegen bejahe ich meine
Ohnmacht, alle Misshandlungen und Nöte, Verfolgungen
und Ängste, die ich für Christus ertrage; denn wenn ich
schwach bin, dann bin ich stark." (1 Kor 12, 9-10)

Gedanke eines Heiligen: ,,Jesus wollte die großen
Heiligen erschaffen, die mit den Lilien und den Rosen in
einem schönen Garten verglichen werden können, aber
er hat auch kleinere Blumen geschaffen, und diese
müssen damit zufrieden sein, Osterglocken oder Veilchen
zu sein, die dazu bestimmt sind, die Blicke des Lieben
Gottes zu erfreuen, wenn Er zu seinen Füßen
hinunterblickt. Die Vollkommenheit besteht darin, Seinen
Willen zu tun, das zu sein, was Er wünscht, dass wir es
seien..." (hl. Theresia von Lisieux)

Betrachtung: Gott hat uns nach Seinem Bild geschaffen.
(Gen 1, 27) Aber wir empfinden einen sehr großen
Unterschied zwischen dem, was wir sind, und dem
Wunsch, der Sehnsucht nach einer immer
vollkommeneren Ähnlichkeit mit Gott; denn wir möchten
schön und vollkommen in allem sein. Jean Guitton sagte:
,,Unser Gesicht ist ein Geheimnis, es ist eine Mischung von
dem, was wir sind, ohne es zu wollen. Viele von uns
leiden viel und manchmal sogar bis zur Verzweiflung an
diesem tiefen Unterschied zwischen der schmerzhaften
Wirklichkeit unseres Lebens und dem so ersehnten
Glück." Wir leiden an allem, was uns Grenzen setzt und
uns behindert, sei es körperlicher oder seelischer Art, und
das hindert uns daran, glücklich
zu sein. UnsereReaktionen sind unterschiedlich:
Innere Auflehnung, Wut,
Verweigerung des Lebens, Depression und Traurigkeit bis
hin zu krankhaften Angstzuständen.
Diese Gefühle hindern sehr den Trost, den Gott uns durch
Seine liebende Gegenwart schenken wil , sogar mitten in
unseren Leiden. Durch unsere Enttäuschungen (oft unberechtigt,
besonders wenn man angegriffen,
misshandelt oder allein gelassen wurde) haben wir
unsere grundlegende Hoffnung verloren. ,,Nichts kann
uns trennen von der Liebe Gottes, die in Jesus Christus ist,
unserem Herrn" (Röm 8, 39). Wenn wir uns diesen Glau-
ben an die Liebe des Vaters zu eigen machen, wenn wir
unseren Blick abwenden von unserem ,,Elend", um Ihn zu
betrachten in Seiner Herrlichkeit, dann werden wir das
erleben, was der Heilige Paulus gesagt hat: ,,Wir alle
spiegeln mit enthülltem Angesicht die Herrlichkeit des
Herrn wider und werden so in seine eigenes Bild
verwandelt, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, durch den
Geist des Herrn." (2 Kor 3, 18)

Gedanken von Papst Johannes Paul II.: Obwohl ich
inmitten vieler Dunkelheiten unter harten totalitären
Regimes gelebt habe, habe ich genug gesehen, um
felsenfest überzeugt zu sein, dass keine Schwierigkeit,
keine Angst zu groß ist, dass sie die Hoffnung völlig
auslöschen könnte, die im Herzen der jungen Menschen
immer lebendig ist. Ihr seid unsere Hoffnung, die jungen
Menschen sind unsere Hoffnung. Lasst nicht zu, dass
diese Hoffnung stirbt! Setzt euer Leben auf sie! Wir sind
nicht die Summe unserer Schwächen und Niederlagen,
im Gegenteil, wir sind die Summe der Liebe des Vaters zu
uns und unserer wirklichen Fähigkeit, das Abbild seines
Sohnes zu werden. (Toronto, Downsview Park, 28.07.2002)

Vertiefung: Sprich einen Dank oder ein Wort des Segens
über das aus, was in deinem Leben schwierig
anzunehmen ist. Z.B.: ,,Herr, ich danke Dir für meine
Schwierigkeit, mich gut ausdrücken zu können, obwohl
ich dadurch oft zum Spott der anderen werde. Ich
vertraue, dass Du mich mit diesem Problem liebst, und
dass Du damit einen Weg und einen wunderbaren Plan
der Liebe für mich hast." So beginnst du, die anschei-
nend unvollkommenen Bereiche deines Lebens in einem
neuen Licht zu sehen.

Gesätz des Rosenkranzes in den Anliegen der Gottesmutter:

Weihegebet: Mit tiefem Vertrauen wende ich mich an
Dich, Maria, meine Mutter, um Dir heute alle meine
Grenzen, meine Armut, meine Krankheiten, meine
Behinderungen zu weihen. Ich weihe Dir alles in meinem
Leben, was schmerzlich und schwer anzunehmen ist,
alles, was ich an mir enttäuschend finde. Ich vertraue dir
das alles an, Maria, damit alles zum Guten gewendet
wird durch die allmächtige Liebe des Vaters. Ich glaube,
dass Gott das Kleine und Arme erwählt, das, was nichts
ist in den Augen der Menschen, um die Kraft und
Allmacht Seiner Liebe zu zeigen. Ich wünsche, Maria,
dass mein ganzes Sein Ihn verherrlicht! Danke, dass du
da bist, um mir zu helfen, mich ihm ganz anzuvertrauen!

Maria mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib.
Amen

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen