Dienstag, 21. Juni 2011

33 Schritte, 22. Tag: Weihe der Beziehungen und des Alleinseins

22. Tag: Weihe der Beziehungen und des
Alleinseins


Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen
Geistes
. Amen.

Gebet: ,,Komm, Heiliger Geist, komm, Feuer der Liebe!
Komm, Vater der Armen, du bist voll mitleidender und
zärtlicher Liebe für meine Wunden. Du weißt: Der einzige
Freund, den ich liebe und der mich begeistert, bist Du,
mein sanfter Jesus. Und Du allein, mein Jesus, kannst
meine Seele zufrieden stellen." (hl. Theresia vom Kinde
Jesu
)

Glaubensbekenntnis:

Schriftlesung: ,,Deshalb, meine Brüder, bemüht euch
noch mehr darum, dass eure Berufung und Erwählung
Bestand hat. Wenn ihr das tut, werdet ihr niemals
scheitern. Dann wird euch in reichem Maß gewährt, in
das ewige Reich unseres Herrn und Retters Jesus Christus
einzutreten." (2 Petr 1, 10-11)

Gedanke eines Heiligen: ,,So wie die Sonne zugleich die
Zedern und jede kleine Blume bestrahlt, als wäre sie ganz
allein auf der Erde, so kümmert sich der Liebe Gott ganz
persönlich um jede Seele, so als wäre sie die einzige. Und
wie in der Natur alle Jahreszeiten so geordnet sind, dass
die Natur an einem ganz bestimmten Tag z. B. die
Osterglocke zum Erblühen bringt, so dient jeder Seele
alles zum Besten." (hl. Theresia vom Kinde Jesu)

Betrachtung: Im Himmel werden wir ganz mit Gott vereint
sein, so dass all unsere Sehnsüchte gestillt sein werden
(vgl. Phil 4, 19). Das ist unsere höchste Berufung. Wir
werden dort nicht mehr heiraten oder verheiratet sein
(vgl. Mk 12, 25). Was bedeutet das für unser Leben?
Wenn wir unser Glück ausschließlich in menschlichen
Beziehungen suchen, werden wir Enttäuschungen
erleben; denn die Mitmenschen sind nicht Gott, und nur
Er allein kann unsere Erwartungen erfüllen. Wer seine Ehe
nur zu zweit lebt (und nicht zu dritt - mit Gott), läuft
Gefahr, von seinem Ehepartner Vollkommenheit zu
erwarten und wird schließlich enttäuscht. Gott ist die
dritte Person im ehelichen Bund.
Dies gilt auch für alle anderen Beziehungen. Wir
brauchen keine Angst zu haben, Gott an die erste Stel e
zu setzen. Das wird keineswegs dazu führen, dass wir
unsere Freunde verlieren, sondern wir werden an Stärke
und Freiheit gewinnen. Liebe und Freundschaft sollten
immer in Freiheit gelebt werden.
Wir brauchen uns auch nicht zu ängstigen vor dem
Alleinsein. Oft versuchen wir, die innere Leere in uns mit
allen möglichen materiellen Dingen auszufüllen. Wir
vergessen dann, dass wir niemals allein sind; Gott ist
immer für uns da. Entscheiden wir uns also, zu lieben und
zwar gut zu lieben!

Gedanken von Papst Johannes Paul II.:

Viele Jugendliche und auch Ältere suchen die gemütliche
Atmosphäre der kleinen Gruppe, um der Anonymität
und manchmal auch der Angst zu entfliehen, und um
ihre tiefste Identität in zwischenmenschlichen
Beziehungen zu finden... Das Herz des Menschen, das
Symbol von Freundschaft und Liebe, hat aber auch seine
Normen, seine Ethik. Im Herzen Raum zu schaffen für
einen harmonischen Aufbau der Persönlichkeit hat aber
nichts mit oberflächlichen Gefühlen oder Sentimentalität
zu tun. Das Herz ist die Öffnung des Wesens für die
anderen, die Fähigkeit, den anderen zu verstehen, seine
Gefühle und sein Denken zu erahnen. Eine solche
Sensibilität, die echt und tief ist, macht uns verwundbar.
Deshalb neigen manche Menschen dazu, sich davon zu
befreien indem sie sich verhärten... Betrachtet das
,,Testament" Christi: ,,Es gibt keine größere Liebe als sein
Leben hinzugeben für die, die man liebt." Betrachtet den
Gottmenschen, den Mann mit dem durchbohrten
Herzen! Habt keine Angst! Jesus ist nicht gekommen, die
Liebe zu verurteilen, sondern die Liebe von
Zweideutigkeiten und trügerischen Nachahmungen zu
befreien. (Paris, Parc des Princes, 15. Juni 1980)

Vertiefung: Nimm einen Augenblick für dich allein und
weihe diese Zeit Maria. So kannst du die Erfahrung
machen, dass du nicht allein bist. Auf diese Weise kann
,,Alleinsein" sehr fruchtbar werden.
Für jede Begegnung dieses Tages bete: ,,Maria, geh Du
voran, bereite Du alles vor und bleibe bei uns!" Du wirst
erfahren, wie wirksam dieses Gebet ist.

Gesätz des Rosenkranzes in den Anliegen der Gottesmutter:

Weihegebet: Maria, Du hast bedingungslos auf den Ruf
Gottes geantwortet. Du hattest keine Angst vor den
Konsequenzen. Ich weihe Dir heute meine Freunde,
meine Erwartungen ihnen gegenüber, meine Ängste vor
der Einsamkeit und meine Ängste, verlassen zu werden.
Ich möchte Dir auch alle weihen, die Gott noch auf
meinen Weg führen wird, damit jede Begegnung eine
echte Begegnung mit Christus wird und wir so zusammen
Seinen Leib, die Kirche, aufbauen können.

Maria mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib.
Amen

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