Sonntag, 12. Juni 2011

33 Schritte - 13. Tag

13. Tag: Weihe der Fähigkeit zu Lieben

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen
Geistes
. Amen.


Gebet: ,,Heiliger Geist, hilf uns lieben, wie du den Vater
und den Sohn liebst. Hilf uns die Menschen, unsere
Brüder und Schwestern mit der zärtlichen Liebe
Christi zu lieben." (Esprit Saint Rosée de tendresse,
Jeunesse Lumière
)
 

Glaubensbekenntnis:
 

Schriftlesung: Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie
ich euch geliebt habe. Es gibt keine größere Liebe, als
wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt." (Joh 15,
12-12
)


Gedanke eines Heiligen: ,,Wenn jemand einen anderen
liebt, tut er ihm Gutes, er tut es gemäß seinen
Fähigkeiten und seinen Eigenschaften. Und so verteilt
dein Bräutigam, der in dir ist, seine Gnaden nach dem
was Er ist. Da Er allmächtig ist, tut Er dir Gutes und liebt
dich mit Al macht (...) und da Er die Tugend der tiefen
Demut ist, liebt Er dich mit tiefer Demut und einer tiefen
Hochachtung vor dir, indem Er dich sich selbst gleich
macht. Er zeigt sich dir mit großer Freude, mit dem
Reichtum Seiner Kenntnisse, mit Seinem Antlitz vol er
Gnaden. In dieser Vereinigung lässt Er dich wissen (nicht
ohne große Freude deinerseits!): ,,Ich bin dein und ich bin
für dich da. Ich habe Freude daran, zu sein, was ich bin,
um dein zu sein und mich dir zu schenken." (hl. Johannes
vom Kreuz
)
 

Betrachtung: Seit Adam und Eva wohnt ein tiefer Zweifel an
der Liebe Gottes in uns. Die schmerzhaften Erfahrungen
des Verlassenseins, die wir seit unserer Geburt durchlebt
haben, die anklagenden Worte, die wir gehört haben (sei
es von Seiten der Eltern oder der Lehrer) haben uns davon
überzeugt, dass wir nicht liebenswürdig sind. Folglich fäl t
es uns schwer zu glauben, dass die wahre Liebe möglich
ist. Die Erfahrung unserer Begrenztheit und Unfähigkeit,
wirklich zu lieben, verstärken diese Überzeugung. Wegen
unserer verletzten Gefühle suchen wir verzweifelt nach
Annahme, Anerkennung und Integration.
Heute wollen wir das Schönste weihen, das Gott in uns
hineingelegt hat: Unsere wunderbare Fähigkeit, zu lieben
und Liebe zu empfangen.
,,In der Liebe verwurzelt und auf sie gegründet, sol t ihr
zusammen mit allen Heiligen dazu fähig sein, die Länge und
Breite, die Höhe und Tiefe zu ermessen und die Liebe Christi
zu verstehen, die alle Erkenntnis übersteigt. So werdet ihr
mehr und mehr von der ganzen Fül e Gottes erfül t" (Eph 3,
17-19). Weihen wir unsere Liebschaften und unsere engsten
Freundschaften, damit der Herr sie zu dieser Fülle entfalten
kann.


Gedanken von Papst Johannes Paul II.: Die Liebe Gottes
verwirklicht sich also und findet, in einem gewissen Sinn, ihre
Rechtfertigung in der Liebe des Menschen, des Nächsten,
den wir wie uns selbst lieben müssen. Und der Nächste ist
jeder Mensch, ohne Ausnahme; und deshalb spricht
Christus auch von der Feindesliebe. Er sagt folgendes: ,,Liebt
eure Feinde, tut Gutes denen, die euch hassen, segnet
die, die euch verleugnen, betet für die, die euch Böses tun."
(Lk 6, 27-28).
Übrigens hat Er selbst das Beispiel einer solchen Liebe
gegeben, als Er bei der Kreuzigung für die betete, die Ihn
töteten. An diesem Punkt stellt sich euch die Frage: wie ist
es möglich, dass der Mensch liebt, wenn er sich gehasst
fühlt und darüber hinaus, wenn er in sich selbst Hass oder
mindestens Grol , sagen wir Antipathie, gegenüber
gewissen Personen verspürt? Tatsächlich gibt es hier, was
unsere Gefühle betrifft, eine Schwierigkeit und sogar
einen Widerspruch. Wenn ich eine Abneigung oder Hass
verspüre, wie kann ich dann gleichzeitig Liebe
empfinden? Das ist möglich, weil die Liebe sich nicht al ein
auf das beschränkt, was wir fühlen. Die Liebe hat im
Menschen tiefere Wurzeln, die sich in seinem geistlichen
,,Ich" befinden, in seinem Intel ekt und in seinem Willen.
Wenn wir das Gebot der Liebe (insbesondere, wenn es
sich um die Feindesliebe handelt) erfüllen wollen, müssen
wir gerade bis zu diesen tiefen Wurzeln hinuntersteigen. Die
Folge ist, dass die Liebe vielleicht schwieriger wird, aber sie
wird auch größer. In der Liebe lassen wir uns nicht nur durch
die Reaktion der Gefühle leiten, sondern durch die
Betrachtung dessen, was wirklich gut ist. Und so lernen wir,
unsere
Gefühle zu beherrschen, wir erziehen sie. Das erfordert
Geduld und Ausdauer. (Johannes Paul II ., Tokio, 1981)
 

Vertiefung: In den nächsten Tagen kannst du dich
entscheiden, ein gutes Wort für all die Menschen zu
finden, die du nicht liebst, und, wenn möglich, einen
konkreten Schritt der Versöhnung zu tun (das kann z.B.
ein einfaches Lächeln sein).
 

Gesätz des Rosenkranzes in den Anliegen der Gottesmutter:
 

Weihegebet: Vater, du bist die Quelle der wahren Liebe. In
Dir, durch deinen geliebten Sohn und im Geist der Liebe,
schöpfe ich die Fähigkeit zur wahren, starken und
dauerhaften Liebe. Ich spüre, wie sehr ich geschaffen bin,
um zu lieben und geliebt zu werden und zugleich sehe ich
auch meine Unfähigkeit zu lieben. Maria, ich weihe dir die
Fähigkeit zu lieben, die Gott in mich hineingelegt hat, und
al es in mir, was mich hindert, wahrhaft und treu zu lieben.
Maria, erbitte mir die Gnade und Kraft des Heiligen Geistes,
die Gott Dir geschenkt hat, damit auch ich lieben und mich
ganz hingeben kann.


Maria mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib.
Amen

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