Freitag, 24. Juni 2011

33 Schritte, 25. Tag: Weihe der Menschen, die uns verletzt haben

25. Tag: Weihe der Menschen, die uns verletzt haben


Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen
Geistes
. Amen.

Gebet: ,,Heiliger Geist, erleuchte mich! Liebe des Sohnes,
erfülle mich! Heiliger Geist, erleuchte mich, schenke mir
das wahre Glück!" (sel. Miriam von Abellin)

Glaubensbekenntnis:

Schriftlesung: ,,Da trat Petrus zu ihm und fragte: Herr, wie
oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er sich
gegen mich versündigt? Siebenmal? Jesus sagte zu ihm:
Nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzigmahl." (Mt 18,
21-22)

Gedanke eines Heiligen: ,,Es gibt nur eine Sache zu tun
während der Nacht, der einzigen Nacht dieses Lebens,
die nur einmal kommt: Das ist: Lieben, Jesus lieben mit
der ganzen Kraft unseres Herzens, und für Ihn Seelen
retten, damit Er geliebt wird." (hl. Theresia vom Kinde Jesu)

Betrachtung: In Afrika trug sich Folgendes zu: Ein Christ
wurde von einem seiner Brüder in Christus wie ein Sklave
behandelt. Er hielt diese Beleidigungen, die sich so oft
wiederholten, nicht mehr aus und fühlte in seinem Herzen
eine große Auflehnung. Während einer Zeit der
eucharistischen Anbetung, nach einer gewissen Zeit des
inneren Kampfes, sagte er schließlich zu Jesus: ,,Ich wil
gerne darauf verzichten, mich zu rächen, aber ich flehe
dich an, verlange nicht von mir, ihm zu vergeben!" Als
Antwort erhielt er die innere Gewissheit, dass Jesus nicht
von ihm verlangte, zu vergeben. Stattdessen solle er
hingehen und um Vergebung zu bitten für seine
Rachegefühle. Sein Stolz war für ihn ein so großes
Hindernis, dass er fast weinte. Durch die Gnade Gottes
konnte er es schließlich mit viel Demut und Sanftmut tun.
Zu seiner großen Überraschung brach sein Bruder in
Tränen aus. Dieser war innerlich sehr verletzt und litt an
seinem autoritären Charakter, durch den er bereits viele
Freunde verloren hatte. Diese Begebenheit bewirkte in
ihm eine innere Heilung und er wurde viel sanftmütiger.
,,Wirklich groß werdet Ihr sein in dem Maße, in dem ihr
klein und demütig seid, dann werdet ihr wirklich groß sein
in der Liebe..." (von einem Karmeliten).
Gedanken von Papst Johannes Paul II.: Kommt und seht!
Ihr werdet Jesus dort begegnen, wo die Menschen
leiden und hoffen: in den kleinen, über die Kontinente
verstreuten Dörfern, die anscheinend am Rand der
Geschichte liegen, wie damals Nazareth, (...) Jeder
Mensch ist in Wirklichkeit ein Mitbürger Christi. (...) Am
Vorabend des dritten Jahrtausends drängt von Tag zu
Tag mehr die Pflicht, das Ärgernis der Spaltung unter den
Christen wieder gut zu machen und die Einheit durch
den Dialog, das gemeinsame Gebet und das Zeugnis
stärker zu machen. Es geht nicht darum, durch das
Praktizieren eines farblosen Relativismus die
Verschiedenheiten und Probleme unbeachtet zu lassen,
denn das würde nur bedeuten, die Wunde zuzudecken,
ohne sie zu heilen, mit dem Risiko, den Weg
abzubrechen, ehe das Ziel der vollen Gemeinschaft
erreicht wäre. Es geht im Gegenteil darum, vom Heiligen
Geist geleitet zu werden, im Hinblick auf eine wirkliche
Wiederaussöhnung zu arbeiten, voll Vertrauen auf die
Wirksamkeit des Gebets, das Jesus am Vorabend seines
Leidens gesprochen hat: Vater, mögen alle ein sein, wie
wir ein sind (vgl. Joh 17, 22). Je enger ihr euch an Jesus
haltet, umso mehr werdet ihr fähig, euch auch
untereinander nahe zu sein; und in dem Maß, wie ihr
konkrete Gesten der Versöhnung vollzieht, werdet ihr
Vertraute seiner Liebe werden. (Botschaft zum XII.
Weltjugendtag in Paris, 1997
)

Vertiefung: Entscheide dich, deinem ärgsten Feind nicht
nachzutragen, was er dir angetan hat. Versuche zu
verstehen, was dein eigener Anteil an euren Differenzen
ist. Bitte um die Gnade, konkret einen Schritt der
Vergebung tun zu können, indem du dein Verhalten
änderst (z.B. Beleidigungen nicht beachten und darauf
mit einem friedlichen Lächeln antworten).

Gesätz des Rosenkranzes in den Anliegen der Gottesmutter:

Weihegebet: Maria, Du hast Jesus bei Seiner Erniedrigung
begleitet, ohne einen Groll gegen die Henker deines
Sohnes zu hegen. Ich weihe Dir alle, die mich verletzt
haben, damit aus mir jeder Wunsch nach Rache ver-
schwindet. Ich weihe Dir auch all die Male, wo ich nicht
vergeben oder nicht um Vergebung gebeten habe:
Schenke mir ein Herz, das bereut und das sanft und
demütig ist, wie das Herz Jesu.

Maria mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib.
Amen

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