Mittwoch, 22. Juni 2011

23. Tag: Weihe unserer Misserfolge

23. Tag: Weihe unserer Misserfolge

 

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen
Geistes
. Amen.

Gebet: ,,Sprich, Heiliger Geist, und lass eine Quelle in
meinem Herzen entstehen, dessen klares und
heilbringendes Wasser den größten Sünder rettet, den
unheilbar Kranken heilt und seine Augen öffnet, das dem
Schuldigsten vergibt und zum Himmel zurückströmt." (hl.
Ludwig Maria
)

Glaubensbekenntnis:

Schriftlesung: ,,Es wird nichts mehr geben, was der Fluch
Gottes trifft. Der Thron Gottes und des Lammes wird in
der Stadt stehen und seine Knechte werden ihm dienen.
Sie werden sein Angesicht schauen, und sein Name ist
auf ihre Stirn geschrieben. Es wird keine Nacht mehr
geben, und sie brauchen weder das Licht einer Lampe
noch das Licht der Sonne. Denn der Herr, ihr Gott, wird
über ihnen leuchten, und sie werden herrschen in alle
Ewigkeit." (Offb 22, 3-5)

Gedanke eines Heiligen: ,,Christus wollte verachtet,
hilfsbedürftig und arm in dieser Welt sein, damit die, die
hier auf Erden in extremer Armut leben, in Ihm reich
werden durch den Besitz des Reiches Gottes." (hl. Klara
von Assisi
)

Betrachtung: Der Herr sagt uns durch den Propheten
Jesaja, dass seine Gedanken hoch über unseren
Gedanken sind und seine Wege hoch über unseren (vgl.
Jes 55, 8). In diesem Wort befindet sich das ganze
Geheimnis unseres Lebens mit Gott. Wenn wir verstehen,
dass Gott uns manchmal auf uns unbekannten Wegen
führt, können wir begreifen, dass uns selbst unsere
Misserfolge großen Segen bringen können. Mitten in
unseren Niederlagen und Misserfolgen werden wir
verherrlicht und geheiligt. Deshalb gibt es keine
wirklichen Niederlagen für den Jünger Jesu. So wie die
,,Niederlage" Jesu am Kreuz nur eine Scheinniederlage
war. Kein Mensch konnte sich die Art und Weise
vorstellen, durch die Gott die Welt retten wollte. Die Art
und Weise, wie Gott uns zur Heiligkeit führt, erschreckt uns
vielleicht. Lasst uns einfach Gott, dem Vater, im Namen
unseres Herrn Jesus Christus jederzeit für alles danken
(Eph 5, 20). Das Geheimnis des Glaubens ist wirklich groß:
wie soll man erklären, dass sich selbst in unserer größten
Treulosigkeit und da, wo wir uns am weitesten von Gott
entfernt hatten, die Heiligkeit entfalten kann? Wir stehen
hier vor einem wirklichen Geheimnis. Für Gott fassen wir
immer wieder gute Vorsätze, aber das konkrete Leben
konfrontiert uns mit unserer Wirklichkeit. Welch ein
Gegensatz zu unseren guten Vorsätzen! Oft bist du
enttäuscht, weil deine guten Vorhaben wie eine
Seifenblase zerplatzen. Manchmal passiert es, dass
Menschen, die für dich ein Vorbild an Heiligkeit sind, vom
Weg abkommen, und dann zweifelst du vielleicht an der
Echtheit deines Glaubens. Du bist sogar versucht, an gar
nichts mehr zu glauben. Selbst dann musst du Gott
danken, weil Er da ist und an dir und deiner Heiligkeit
arbeitet. Er will dich zu einer Heiligkeit führen, die du nicht
selber machen kannst, sondern die Sein Geschenk an
dich ist. Ohne Ihn kannst du gar nichts tun. Mitten in
deinen Wunden findest du Seine Erlösung für dich.

Gedanken von Papst Johannes Paul II.: Es gibt keine
Abkürzung, die zum Glück und zum Licht führt. Dies zeigt
die Qual all derer, die durch die Geschichte der
Menschheit hindurch eine schwierige Suche nach dem
Sinn des Lebens auf sich genommen haben, eine Suche
nach Antworten auf die fundamentalen Fragen, die im
Herzen eines jeden Menschen eingeschrieben sind. Ihr
wisst, dass diese Fragen nichts anderes sind als der
Ausdruck einer Sehnsucht nach der Unendlichkeit, die
Gott selber in unser Innerstes hineingelegt hat. Ihr müsst
also mit dem nötigen Sinn für Pflicht und mit
Opferbereitschaft den Weg euer Bekehrung, eurer Ver-
pflichtungen, eurer Arbeit, eures freiwilligen Dienstes, des
Dialogs, der Achtung aller gehen, ohne vor dem
Misserfolg zurückzuweichen. Ihr müsst dabei wissen, dass
eure Kraft in Gott ist, der eure Schritte mit Liebe lenkt und
der bereit ist, euch zu empfangen wie Er den verlorenen
Sohn empfangen hat (Lk 15, 11-24). Daran muss uns die
Welt erkennen: Wir müssen unseren Zeitgenossen das
Zeichen einer großen, schon erfüllten Hoffnung
vermitteln, der Hoffnung Jesu, der für uns starb und
auferstanden ist. (Botschaft zum XI. Weltjugendtag,
26.11.1995
)

Vertiefung: Du kannst an deinen größten Misserfolg
denken und versuchen zu erkennen, wie Gott daraus
Positives ziehen kann (Vielleicht bist du dadurch
demütiger geworden oder wurdest dadurch vor einer
größeren Dummheit bewahrt). Anschließend danke Gott
für das Wunder, das du bist (Ps 139, 14).
Gesätz des Rosenkranzes in den Anliegen der Gottesmutter:

Weihegebet: Herr, Du möchtest Dich in unserer
Schwachheit verherrlichen. Du hast die Ärmsten
auserwählt und sie uns als Vorbild gegeben, um in das
Reich Gottes zu gelangen. Durch die Hände Mariens
gebe ich Dir heute meine Mängel und meine Armut. Mit
diesem Schritt möchte ich Dir voll Dankbarkeit all meine
Misserfolge in Beziehungen, in Schule und Beruf bringen,
al e Augenblicke, wo ich mich schwach, ausgenutzt oder
beschämt gefühlt habe. Lass dein Wort sich in diesem
Moment an mir erfül en: ,,Denen, die Gott lieben, muss
alles zum Besten dienen" (Röm 8, 28). Richte mich wieder
auf und schenke mir die Gewissheit, dass ich Dein
vielgeliebtes Kind bin.

Maria mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib.
Amen

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen